Jugendchor auf Konzertreise in Ligurien 40 Sängerinnen und Sänger in Imperia, Cipressa und Noli

Ein barockes  „Oratorio“ in Cipressa, oberhalb Imperias, eine neogotische Kapelle im Hafen von Porto Maurizio und eine romanische Kirche aus dem 11. Jahrhundert in Noli – das waren neben dem größten Dom Liguriens die vier Orte, an denen die Stimmen der Sängerinnen und Sänger vom Bodensee viel Applaus und Herzlichkeit erlebten. Die Chorleiterin Marita Hasenmüller konnte nach 5 Tagen eine beachtliche Bilanz ziehen: Der Chor hatte sich von Mal zu Mal gesteigert, die Jugendlichen erlebten ihr Können und ihre Auftritte außerordentlich positiv. Wo man auch auftrat – überall war das Publikum begeistert, waren die Pfarrer oder die für die Gebäude und die Kirchen zuständigen Personen äußerst aufmerksam und freuten sich sichtlich über die musikalischen Auftritte des jungen deutschen Chores. 
Wo sonst jedes Jahr ein Treffen und Vergleichen mit anderen Chören im Rahmen der weltweiten Vereinigung „pueri cantores“ im Programm war, fasste der Jugendchor für 2012 den Plan, einmal nicht andere Chöre zu treffen, sondern die künftige Partnerstadt an der ligurischen Küste kennen zu lernen. Das barg ein gewisses Risiko. Aber das Ergebnis hat alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 13 und 23 Jahren reich belohnt. Die letzten Schultage des zu Ende gegangenen Schuljahres boten den jungen Sängerinnen und Sängern des Jugendchores von St. Columban nun die einmalige Chance interessanter Erfahrungen im italienischen  Ligurien. Begegnungen mit Menschen anderer Sprache, anderer Lebensart und anderer Essgewohnheiten, vor allem akustisch interessante Auftrittsorte, das Baden im Meer und die ganz überwältigende Aufmerksamkeit und Freundlichkeit, die die Jugendlichen hier von Seiten der Bevölkerung erlebten   – das alles dürfte lange nachwirken. Und der Begriff Friedrichshafen ist nun in Imperia und Noli künftig ganz eng mit herausragenden musikalischen Erlebnissen verbunden. Vor vier Wochen hatte dort schon das Friedrichshafener Sinfonieorchester mit Joachim Trost gastiert. In Cipressa sang der Chor im Oratorium einer Bruderschaft, die seit dem Mittelalter bis heute besteht. Die Akustik dort war so gut, dass Chorleiterin Marita Hasenmüller diese am liebsten gleich  mitgenommen hätte. Und die uralte romanische Kirche San Paragorio in Noli gab mit ihrer Krypta unerwartete klangliche Möglichkeiten. 
Das Programm für die drei Konzerte und den Hauptgottesdienst im Dom von Porto Maurizio war anspruchsvoll. Neben modernen religiösen Liedern – darunter zwei Kompositionen von Marita Hasenmüller – standen zahlreiche Gospel, aber auch Volkslieder („Kein schöner Land“) und bekannte Stücke wie das Hallelujah aus dem „Messias“ von Händel und Bruckners „Locus iste“ auf der Liste. Mit ihren Auftritten sangen sich die Jugendlichen letztlich bei jedem Konzert in die Herzen der zahlreichen Zuhörer. Der große Applaus bestätigte ihnen jedes Mal ihre hohe musikalische Leistung, die sie neben ihrer sichtbaren Sangesfreude boten. 
Natürlich waren zuvor manche Probleme zu lösen: Wie kommt das elektrische Piano in die jeweilige Kirche? Waren genügend Plakate und Flyer – übrigens selbstgemacht – vorausgeschickt worden? Ist das Essen jeweils für die richtige Uhrzeit bestellt ? Das Begleitteam mit Markus Scherzinger, Josef Büchelmeier, Laura Polczer und Marita Hasenmüller konnte die zahlreichen Details der Konzertreise fast immer lösen – selbst kaputte Rollen für den Transport des E-Pianos wurden vor Ort ersetzt.  Ein rundes Erlebnis für den gesamten Chor im schönen, freundschaftlich verbundenen Ligurien. Da bleibt nur eine Frage offen: Wann gehen wir wieder hin?
J. B.


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